Warum die Kontrollintervalle für ein Schädel-MRT bei Kindern und Erwachsenen unterschiedlich lang sind
Die Intervalle, die bei den Kontrollen für ein Schädel-MRT im Consensuspapier der "International Tuberous Sclerosis Complex Consensus Conference" empfohlen werden, sind bei Kindern / jungen Erwachsenen und Patienten über 25 Jahren, die an Tuberöser Sklerose erkrankt sind, sehr unterschiedlich. Eine Idee, wieso das so ist, bekommt man in folgendem Artikel :
oder als Volltext: https://link.springer.com/article/10.1007/s00381-015-2947-4/fulltext.html
Für alle, die sich nicht die Mühe machen wollen, den Artikel auf Englisch zu lesen, hier das Wichtigste im Überblick:
Die Studie ermittelt die Wachtumsraten von TSC-SEGA anhand der Bildgebung über mehere Jahre, teilweise mit retrospektiv ermittelten Daten. 58 Patienten waren in die Studie eingeschlossen - eine sehr kleine Zahl, was am Ende auch kritisch angemerkt wird. Das Patientenalter war sehr heterogen - von 1 Monat bis zu 68 Jahren.
Als Ergebnis wird präsentiert, daß die SEGA-Wachstumsrate bei Kindern signifikant höher ist als bei Erwachsenen.
Es werden zahlreiche andere Publikationen zitiert, in denen z.B. festgestellt wurde, daß neue SEGAs nach dem 25. Lebensjahr nur sehr selten auftreten. Generell sei die Entwicklung und Wachstumsrate von SEGAs bei TSC2-Mutation häufiger als bei TSC1-Mutation.
Neben der Frage, ob die Studienergebnisse durch eine prospektie Studie mit größerer Patientenzahl bestätigt werden können, wäre den Studienautoren zufolge auch interessant, den Einfluß der Mutationen näher unter die Lupe zu nehmen. Dafür lagen in der o.a. Studie aber keine ausreichenden Daten vor.
Ein weiteres Problem, daß allerdings nicht nur die o.a. Studie, sondern ALLE Studien zu dem Thema SEN (SubEpendymale Noduli) und SEGA (SubEpendyml Giantcell Astrocytoma; dt.: subependymales Riesenzellastrozytom) betrifft:
Es gibt noch keine einheitliche Definitionen von SEN und SEGA !!!!
Jede Studie führt an, was sie als SEN, was als SEGA bezeichnet, entsprechend schwer lassen sich Vergleiche ziehen oder gar Metaanalysen erstellen.
Da besteht Handlungsbedarf!
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